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Simson Geschichte 1945 - 1990

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Werk von den Alliierten als Rüstungsbetrieb eingestuft und 1946 weitgehend demontiert. Etwa 4300 Maschinen wurden als Reparationsleistungen in die Sowjetunion transportiert. Mit den verbliebenen knapp 900 Anlagen begann die Produktion von Jagdwaffen, Kinderwagen und Fahrrädern, die größtenteils als weitere Reparationen in die Sowjetunion gingen. 1947 wurde der Betrieb in die Weimarer Zweigstelle der sowjetischen Aktiengesellschaft SAG Awtowelo (AWO) eingegliedert.

Ende 1948 erhielt das Werk von der Sowjetischen Militäradministration (SMAD) den Befehl, ein Motorrad mit einem 250-cm³-Viertaktmotor zu bauen, die spätere AWO 425. Bereits 1950 konnte die Produktion des der EMW beziehungsweise BMW R 25 ähnelnden Maschine aufgenommen werden, von der bis zur Produktionseinstellung Ende 1961 etwa 210.000 Stück hergestellt wurden. Mit dem Hochfahren der Mopedproduktion wurde 1957 die Produktion von Fahrrädern eingestellt.

Am 1. Mai 1952 wurde der von nun an volkseigene Betrieb als VEB Fahrzeug und Gerätewerk Simson Suhl in der späteren IFA – Industrieverband Fahrzeugbau der DDR, eingegliedert. Produziert wurden neben der AWO 425 ab 1955 auch Mopeds, Mokicks und Roller. Aufgrund des Beschlusses, die Motorradproduktion in der DDR ausschließlich von MZ durchführen zu lassen, folgte ab 1962 nur noch der Bau von Mopeds und anderen Kleinkrafträdern.

Diese Aufteilung der Marktsegmente blieb bis zum Ende der DDR bestehen. Bereits am 13. September 1962 verließ das einmillionste Kleinkraftrad die Produktionshallen bei Simson. Mit dem Produktionsbeginn der Schwalbe 1964 und des S50 im Jahr 1975 wurden die in der DDR bekanntesten und weitverbreitetsten Kleinkrafträder hergestellt. Nachdem zwischenzeitlich zwecks Erhöhung der Mopedproduktion die Waffenherstellung in das „VEB Ernst-Thälmann-Werk Suhl“ ausgelagert wurde, kam es zum Jahresbeginn 1968 wieder zur Zusammenlegung der Werke, woraufhin der Betrieb von da an VEB Fahrzeug- und Jagdwaffenwerk „Ernst Thälmann“ hieß. Ende der 1980er Jahre hatte das Suhler Werk etwa 4000 Mitarbeiter, die pro Jahr knapp 200.000 Kleinkrafträder produzierten. Die Mopeds wurden ab den 1970er Jahren international vorrangig im Ostblock verkauft, außerdem auch im Vorderen Orient und in Afrika. Sie entsprachen einigen Autoren zufolge nicht mehr dem Qualitäts- und Entwicklungsstand, wobei auch in den 1980er Jahren noch moderne Produkte wie der SR50 auf den Markt kamen, für den sogar ein Elektromotor entwickelt wurde.

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