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16.08.2019 - Willkommen im Mopedparadies Vietnam

Freitag, 16 August 2019 geschrieben von

Endlich: Wir sind in Vietnam angekommen! Nachdem wir viel Schweiß und Geduld aufbringen mussten, um in der chinesischen Botschaft in Ulaanbaatar an das chinesische Visum zu gelangen, stellten wir ernüchternd fest: Unser Visum ist nur 7 Tage gültig. Obwohl wir ein 30-tägiges Touristenvisum beantragt haben, hat man uns nur ein Visum für 7 Tage ausgestellt. Da uns das erst in der Trans-Mongolischen Eisenbahn nach Peking aufgefallen ist, blieb uns nichts anderes übrig, als durch China zu „hetzen“. Als wir am Pekinger Bahnhof ankamen, ereilte uns das nächste Problem: Wo kann man das aufgegebene (Schwalbe-)Gepäck am Bahnhof abholen? Anders als in der Trans-Sibirischen Eisenbahn, muss man im Trans-Mongolischen Zug Sperrgepäck separat am Vortag aufgeben. Da es am Pekinger Bahnhof keine eindeutige Beschilderung gab, kaum jemand Englisch sprach und wir erfolglos von Schalter zu Schalter geschickt wurden, hat es sehr lange gedauert, bis wir irgendwann im entfernten Hinterhof die zerlegte Schwalbe abholen konnten. Ihr glaubt nicht, wie froh wir waren, unser gesamtes Gepäck wieder bei uns gehabt zu haben :)

Doch im Anschluss mussten wir uns beeilen. China ist ein riesiges Land und hat mit Sicherheit auch sehr schöne Ecken. Aber wir hatten leider noch nicht einmal genug Zeit, um uns in Ruhe Peking anzuschauen. 

 

Mit der Schwalbe im Gepäck ging es also weiter in Richtung Süden bis nach Vietnam, dem Ziel-Land unserer Reise. Zur DDR-Zeit wurden einige Simson Mopeds nach Vietnam exportiert. Außerdem gab es vietnamesische Gastarbeiter in Deutschland, die Simsons gekauft, gefahren, zerlegt und anschließend nach Vietnam verschickt haben. Während unserer Reise haben mich einige Vietnamesen angeschrieben, die regelmäßig 2RadGeber Videos schauen und die mich auf ihre Facebook-Gruppe mit über 13.000 Mitgliedern aufmerksam machten. Die Facebook-Gruppe scheint eine richtige Simson Community darzustellen, in der sich viele Simson-Fans untereinander kennen. Dieses südostasiatische Simson-Paradies muss ich mir natürlich mit eigenen Augen anschauen, sodass ich mich sehr darauf freue, in Vietnam die die eigene Schwalbe wieder aufzubauen!

 

Kaum kamen wir in Hanoi, der Hauptstadt Vietnams an, wurden wir erschlagen: vom schwülen Wetter der Regenzeit und den unfassbar vielen Mopeds auf den Straßen. Es ist der Wahnsinn! :)

Auf jeder Straße fahren unzählige Mopeds kreuz und quer von A nach B. Mal bis zum Anschlag mit Obstkisten, Pflanzen, Backsteinen oder Glasplatten beladen, mal mit bis zu vier Personen auf einem Moped. Uns wurde schnell bewusst, dass das Moped für viele Vietnamesen das Alltagsfahrzeug ist. Sie fahren damit zur Arbeit, bringen ihre Kinder zur Schule und transportieren Lebensmittel nach Hause. Es gibt sogar ein eigenes Taxi-Unternehmen, das ihre Kunden per Moped zum gewünschten Ziel bringt. Natürlich fahren auch Autos herum, um größere Lasten zu transportieren, doch es wird schnell deutlich, dass die Mopedfahrer Vorrang haben. Wie Ameisen bewegen sich die vielen Fahrzeuge vorwärts: Straßenmarkierungen werden kaum beachtet und rote Ampeln laden nur zum langsameren Fahren ein; doch wirklich angehalten wird nicht. Eine Straßenüberquerung war für uns als Fußgänger sogar bei grüner Ampel eine ganz schön große Herausforderung ;) Obwohl der Straßenverkehr in Hanoi fast ohne Regeln auskommt, funktioniert der Verkehrsfluss irgendwie.

 

Simsons haben wir in den ersten Tagen noch keine gesehen, aber es gibt sie definitiv in Hanoi! Im Straßenverkehr dominieren überwiegend Honda- und Suzuki-Roller. Doch auch Yamaha, SYM, Vespa und Minsk sind vertreten.

Ich freue mich jedenfalls sehr darauf, die Mopedteile, die wir nun über einen Monat mit uns herumgeschleppt haben, endlich wieder auszupacken und die 2RadGeber Schwalbe hier aufzubauen! Danach heißt es Augen zu und durch - Wer bremst, verliert! Einfach im Verkehrsstrom mitschwimmen und anschließend hoffentlich noch viel vom restlichen Land sehen :).